Warum ein kranker Hund mehr Schlaf als sonst braucht

Ihr Hund hatte eine Operation? Er ist krank? Er hatte einfach nur einen sehr aufregenden Tag?

Zeigen Sie ihm Ihre Liebe, indem Sie Ihm viel Ruhe und Schlaf gönnen!

Warum denn das?

Der Schlaf ist die Körperbaustelle schlechthin. Im Schlaf werden alle Reparaturprozesse intensiviert, Gelerntes wird gefestigt, Eindrücke verarbeitet und geordnet. Das Immunsystem, das im Wachsein aktiv gegen Eindringlinge gearbeitet hat, wird gestärkt. Nervenbahnen werden repariert und neu gelegt. Der Stoffwechsel wird reguliert.

Was passiert nun beim Schlafen?

Warum ein kranker hund mehr schlaf braucht Hundephysiotherapie Heike Amthor in Leipzig Stötteritz
Max braucht Ruhe

Während des Schlafes nutzt der Körper freiwerdende Stoffwechselressourcen zur Heilung der Wunde. Im Schlaf werden u.a.

  • vermehrt Wachstumshormone ausgeschüttet, die der Reparatur dienlich sind; Zellen werden erneuert, Muskeln und Gewebe wachsen.
  • im Knochenmark wird vermehrt Blut gebildet.
  • die Erfahrungen, die der Hund im Wachzustand mit seinem veränderten Körper gemacht hat, werden verankert und verinnerlicht.

Einige dieser Prozesse finden besonders in der Tiefschlafphase statt, andere in der Traumphase. Bieten Sie Ihrem Hund deshalb einen Platz an, wo er wirklich ungestört beide Schlafphasen durchleben kann.

 

Ein Beispiel

Stellen Sie sich einen Hund vor, der nach einem Unfall ein Bein verloren hat. Es ist erstaunlich, wie unbeschwert viele betroffene Tiere mit dieser Einschränkung umgehen. Aber was hat dieser kleine Organismus alles zu bewältigen!

 

  • Wundheilung bedeutet, dass das Immunsystem auf Hochtouren läuft
  • Die Heilung der Wunde erfordert eine ganze Kaskade von Stoffwechselvorgängen im Körper des Hundes.
  • Der Organismus muss mit Schmerzen fertig werden.
  • Vielleicht muss das Tier auch traumatische Erlebnisse verarbeiten.
  • Das Gewicht des Hundes muss nun völlig neu verteilt werden. Dazu muss der Hund lernen,
    • sein Gleichgewicht auf neue Weise herzustellen,
    • sein Gangbild anzupassen.
    • seine Muskulatur ganz anders  zu benutzen
    • veränderte Gelenkstellungen einzunehmen
    • Bei der Physiotherapie wird er mit ganz neuen Eindrücken und Körperreizen konfrontiert.

Welche Unterstützung finden Sie und Ihr Hund bei der Physiotherapie?

Die Physiotherapie vermag die Genesung auf verschiedenen Ebenen positiv zu beeinflussen.

  • bei notwendiger Ruhigstellung von Gelenken werden passive Bewegungsmaßnahmen angewandt, um schonend ein Versteifen der angrenzenden Gelenke zu verhindern.
  • Krankengymnastik hilft nicht nur, dass die Gelenke wieder richtig funktionieren und Muskelaufbau stattfindet, es wird auch eine Verbesserung der Stoffwechselvorgänge im Gewebe erzielt.
  • Massagetechniken lockern  das Gewebe und helfen damit, Schmerzen zu lindern
  • durch die Massage werden Stoffwechsel - Endprodukte aus dem Gewebe transportiert und somit Platz für "frisches Blut" gemacht
  • Narben werden elastisch gehalten
  • Lymphdrainage transportiert zu viel vorhandene Gewebsflüssigkeit aus dem Gewebe, was den Druck im Gewebe und Schmerzen lindert
  • Lymphdrainage hat außerdem einen beruhigenden Einfluss auf die Psyche, sodass Ihr Hund besser entspannen kann

Fazit

Ein gesunder Hund braucht bereits 16-18 Stunden Ruhe am Tag. Bedenken Sie, wie viel Ruhe dann erst ein krankes Tier benötigt. Stören Sie ihren Hund also nicht, wenn er sich von selbst zurückzieht. Sollte er immer halb-präsent an einem stark frequentierten Platz liegen, gewöhnen Sie ihn an einen Schlafplatz, wo er absolute Ruhe genießen kann.

 

Ihr Hund wird es Ihnen bald mit seiner wiedergefundenen Aktivität und Lebensfreude danken!

 

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Hund eine entspannte Zeit!

 

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